Beamte in Deutschland genießen zahlreiche Vorteile, wenn es um ihre soziale Absicherung geht. Doch was passiert, wenn sie aufgrund einer Krankheit längere Zeit nicht arbeiten können? Hier kommt die Krankentagegeldversicherung ins Spiel. In diesem Artikel erklären wir, was Krankentagegeld für Beamte ist, wie es funktioniert und welche Optionen zur Verfügung stehen.
Was ist Krankentagegeld?
Krankentagegeld ist eine Versicherungsleistung, die Arbeitnehmer erhalten, wenn sie aufgrund einer Krankheit nicht arbeiten können. Besonders für Beamte stellt sich die Frage: Brauchen sie eine zusätzliche Deckung, wenn sie bereits durch die Beihilfe und die gesetzliche Krankenversicherung abgesichert sind?
Die Rolle der Beihilfe
Beamte in Deutschland haben Anspruch auf Beihilfe, eine Art staatliche Unterstützung, die die Kosten bei Krankheit deckt. Diese Beihilfe ist jedoch oft nicht ausreichend, um alle anfallenden Kosten abzudecken, insbesondere bei längeren Krankheitsphasen. Hier kommt das Krankentagegeld ins Spiel.
Wie funktioniert die Krankentagegeldversicherung?
Die Krankentagegeldversicherung zahlt einen festgelegten Betrag pro Tag, wenn der Versicherte krankheitsbedingt nicht arbeiten kann. Die Höhe der Zahlungen kann variieren, typischerweise liegt sie zwischen 30 und 100 Euro pro Tag. Um von dieser Leistung zu profitieren, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.
Voraussetzungen und Anspruch
- Die Versicherung muss vor Beginn der Krankheit abgeschlossen sein.
- Eine ärztliche Bescheinigung über die Arbeitsunfähigkeit ist erforderlich.
- Es kann eine Karenzzeit von mehreren Tagen geben, bevor die Zahlungen beginnen.
Für wen ist Krankentagegeld sinnvoll?
Krankentagegeld ist insbesondere für Beamte sinnvoll, die private Ausgaben haben, die über die Beihilfe hinausgehen. Dazu zählen:
- Familien mit Kindern
- Haushalte mit hohen laufenden Kosten (Hypotheken, Kredite)
- Beamte, die sich in vollem Umfang auf ihre Gesundheit verlassen müssen
Beispiele für notwendige Ausgaben
Angenommen, ein Beamter verdient monatlich 3.000 Euro netto und fällt für zwei Monate aufgrund einer schweren Krankheit aus. Die Beihilfe deckt nur einen Teil der notwendigen Ausgaben, was zu finanziellen Engpässen führen kann, wenn keine Krankentagegeldversicherung besteht.
Auswahl der richtigen Krankentagegeldversicherung
Bei der Auswahl einer Krankentagegeldversicherung sollten Beamte verschiedene Faktoren berücksichtigen:
Leistungshöhe und -dauer
Die gewählte Versicherung sollte eine angemessene Tagespauschale bieten, die den individuellen Bedürfnissen gerecht wird. Zudem sollte die Dauer der Zahlungen an die möglichen Arbeitsunfähigkeiten angepasst werden.
Kosten der Versicherung
Die Prämien für Krankentagegeldversicherungen können stark variieren. Wichtige Faktoren sind das Alter, der Gesundheitszustand sowie der gewünschte Leistungsumfang. Es ist ratsam, mehrere Angebote zu vergleichen, um die geeignete Versicherung zu finden.
Flexibilität und Anpassungsoptionen
Eine flexible Versicherung, die an veränderte Lebenssituationen angepasst werden kann, ist von Vorteil. Z.B. für Beamte, die Familien gründen oder berufliche Veränderungen erleben.
Häufige Fragen und Antworten
Wie lange wird Krankentagegeld gezahlt?
Das Krankentagegeld wird in der Regel für die Dauer der Krankheitsphase gezahlt, maximal jedoch bis zu einem vereinbarten Zeitraum, häufig bis zu 78 Wochen oder länger, abhängig von den Bedingungen der Versicherung.
Kann ich Krankentagegeld und Beihilfe kombinieren?
Ja, viele Beamte kombinieren ihre Beihilfe mit einer Krankentagegeldversicherung, um eine umfassendere finanzielle Absicherung zu gewährleisten.
Eine Tatsache, die Sie beim Abschluss Ihrer Krankenversicherung berücksichtigen sollten
Eine Krankentagegeldversicherung stellt für Beamte eine sinnvolle Ergänzung zur bestehenden Gesundheitsversicherung dar und kann im Ernstfall einen entscheidenden finanziellen Rückhalt bieten. Eine fundierte Entscheidung über den Abschluss dieser Versicherung sollte unter Berücksichtigung der individuellen Lebenssituation und der finanziellen Verpflichtungen getroffen werden.
Für weitere Informationen zu Krankentagegeld für Beamte besuchen Sie bitte die folgenden Links:
Tipps und Empfehlungen
Da Beamte im Krankheitsfall weiterhin ihre vollen Bezüge vom Dienstherrn erhalten, besteht normalerweise kein Bedarf an einer Krankentagegeldversicherung.
Anders als bei Angestellten greift beim Beamten keine Begrenzung auf 6 Wochen – sie erhalten dauerhaft ihr Gehalt im Krankheitsfall weiter.
Wenn ein Beamter dauerhaft dienstunfähig wird, geht er in den Ruhestand und erhält ein Ruhegehalt – kein Krankengeld.
Um sich gegen dauerhafte Dienstunfähigkeit und Einkommenseinbußen abzusichern, kann eine separate Dienstunfähigkeitsversicherung lohnend sein.
Für Sonderfälle – etwa Beamte auf Widerruf oder Probe – kann sich eine Beratung lohnen, da dort andere Regelungen greifen könnten.