Die Pflegetagegeldversicherung ist eine private Pflegezusatzversicherung, die im Pflegefall einen vertraglich vereinbarten Tagesbetrag unabhängig von tatsächlichen Pflegekosten auszahlt. Dadurch lassen sich Versorgungslücken schließen – und das Geld steht frei zur Verfügung.
Was ist die Pflegetagegeldversicherung?
- Sie zahlt pro Pflegetag einen festen Betrag, der bei Vertragsabschluss festgelegt wird – typischerweise zwischen 10 € und 150 € pro Tag.
- Die Auszahlung erfolgt unabhängig von Pflegeort oder -form, also ob zu Hause oder im Heim gepflegt wird.
- Leistungen richten sich nach dem Pflegegrad; bei statischen Tarifen ist die Staffelung festgelegt (z. B. 100 % / 60 % / 30 %). Flexiblere Tarife lassen die freie Bestimmung der Tagegeldhöhe je Pflegegrad zu.
Vorteile im Überblick
Vorteil | Beschreibung |
---|---|
Hohe Flexibilität | Das Geld ist frei verwendbar (z. B. Pflege, Haushaltshilfe, Umbauten). |
Günstige Beiträge | Preislich meist die günstigste Form der Pflegezusatzversicherung. |
Keine Kostennachweise nötig | Auszahlung ohne Vorlage von Rechnungen oder Pflegekosten. |
Ab Pflegegrad 1 | Schon ab niedrigem Pflegegrad greift die Leistung. |
Leistungsdynamik möglich | Einige Tarife bieten automatische Anpassung bei steigenden Pflegekosten oder festen Zeitintervallen. |
Potenzielle Nachteile
- Inflation und Pflegekostensteigerungen: Fester Tagessatz kann real entwerten, wenn keine Dynamisierung vereinbart ist.
- Keine vollständige Kostenübernahme: Pflegekosten wie Unterbringung oder Verpflegung bleiben eigenständig zu tragen.
- Kapitalbildung entfällt: Kein Sparanteil – Beiträge gehen ohne Rückzahlung verloren.
Zusatzoptionen und Fördermodelle
- Dynamik sinnvoll: Um Inflationsschutz zu gewährleisten, ist ein Tarif mit regelmäßiger Anpassung ratsam.
- Pflege-Bahr (staatlich gefördert): Private Pflegetagegeldversicherung mit 5 € staatlichem Zuschuss ab einem Eigenbeitrag von mindestens 10 €, ohne Gesundheitsprüfung und mit begrenzten Leistungen.
Beispielhafte Beitragsstruktur
- Bei einem Tagessatz von 50 € ergibt sich eine monatliche Auszahlung von 1.500 € (30 Tage × 50 €).
- Beitragskosten bewegen sich z. B. bei einem 30-jährigen Versicherten um 12,50 € im Monat für diese Absicherung.
Ein zu berücksichtigender Zuschuss, um unvorhergesehene Ausgaben zu vermeiden
Die Pflegetagegeldversicherung ist eine preisgünstige, flexible Zusatzvorsorge, die eine individuell nutzbare Finanzhilfe im Pflegefall bietet. Sie eignet sich besonders für Menschen, die sich gegen Pflegekosten absichern möchten, ohne zu sparen. Entscheidend sind Tarifwahl, Dynamikoption und frühzeitiger Abschluss – um langfristig abgesichert zu sein.
Tipps und Empfehlungen
Je jünger und gesünder, desto niedriger sind die Beiträge und desto seltener greifen Leistungsausschlüsse.
Lege den Pflegetagessatz so fest, dass er realistische Eigenanteile (z. B. ambulante Hilfe, Haushalt, Zuzahlungen) abdeckt.
Wähle Tarife mit automatischer Leistungsdynamik, damit der Schutz mit steigenden Pflegekosten mitwächst.
Achte darauf, wie viel Prozent des vereinbarten Tagessatzes in Pflegegrad 1–5 gezahlt werden und ob Anpassungen möglich sind.
Prüfe Wartezeiten, Gesundheitsfragen und mögliche Ausschlüsse (z. B. bereits bekannte Pflegebedürftigkeit), bevor du abschließt.